Trommeln und fröhlicher Gesang

Trommeln und fröhlicher Gesang

Beim Gottesdienst im Rahmen des Afrika-Festivals gab es viele rührende Momente. Die Besucher ließen sich dabei gern in die afrikanische Tradition entführen.

Trommeln, fröhliche Lieder, rhythmisches Klatschen und tanzende Frauen in der Stadtpfarrkirche Bad Neustadt – das geht gar nicht? Geht doch und wie es geht. Einen Familiengottesdienst der ganz anderen, der besonderen Art, eine unvergesslich schöne und eindrucksvolle Messfeier erlebten die Besucher am vergangenen Sonntag im Rahmen des Pfarrfestes und des Afrika-Festivals von „Mariä Himmelfahrt“.

Dem Zauber und der Faszination dieser anderthalb Stunden in der Bad Neustädter Stadtpfarrkirche konnte sich einfach keiner entziehen. „So lange halten es die Kirchenbesucher normalerweise nicht in der Kirche aus!“, schmunzelte da Pfarrer Dr. Andreas Krefft, der selbst ganz hingerissen von den Gesängen und Tänzen der 15köpfigen Gruppe aus Ruanda war. Die Gruppe hatte sich in ihren bunten Kleidern und Umhängen vor dem Altar postiert und bot dort ein imposantes Bild. „Lasst uns gemeinsam feiern! Es wird uns gut tun.“, hatte der Dekan eingangs angekündigt. Und die Fröhlichkeit, die jugendliche Unbeschwertheit, aber auch die tiefe Frömmigkeit und der mitreißende Gottglaube, der von den jungen ruandischen Frauen und Männern ausstrahlte, wirkten enorm ansteckend. So dauerte es nur wenige Minuten, bis der Funke auf die Gottesdienstbesucher übersprang und alle kräftig im Rhythmus mitklatschten. Priester Jean-Francois („Johann-Franz“) als großes Sangestalent, Patrick, der nach den Worten Pfarrer Kreffts „allerbeste Trommler Afrikas“, Odette, Jeanne, Pacifique, Charles, Regis und all die anderen Töchter und Söhne Ruandas entführten in eine andere Welt, präsentierten eindrucksvoll, wie man Gottes Herrlichkeit, seine Gnade und seine Allmacht auf afrikanische Art und Weise preist und dankt. „Lasst uns heute ein bisschen so feiern, wie es unsere Gäste auch zuhause tun!“ Nur zu gerne machten da die Gottesdienstbesucher mit. Die Lesungen wurden ebenso wie die Fürbitten auf deutsch und kinyarwanda vorgetragen. Bei der Wandlung wird in Ruanda geklatscht – „Das ist ihre Art, Gott die Ehre zu erweisen!“, erläuterte Pfarrer Krefft dazu. Beim auf kinyarwanda vorgetragenen Vaterunser fungierten die afrikanischen Gäste als „Brückenbauer“, stellten sich zwischen die Bankreihen und sorgten so mit „hands in hands“ für die Verbindung zwischen den einzelnen Reihen der Gläubigen.

Text und Bilder: Klaus-Dieter Hahn