Lebensfreude pur beim Afrika-Festival

Lebensfreude pur beim Afrika-Festival

Pfarrfest wird zu fröhlichem Miteinander von Menschen aus aller Herren Länder. Es werden auch Spenden für einen Brunnenbau im afrikanischen Burundi gesammelt.

Murakoze! Danke, ihr Gäste aus dem afrikanischen Ruanda für ein unvergessliches Afrika-Festival, das ihr so großartig bereichert  habt. Murakoze für Tage voller Freude, Friede und Fröhlichkeit. Grün, gelb, blau mit der Sonne im Blickpunkt – die Fahne des kleinen Ruanda prangte auf der Bühne den Besuchern entgegen. Davor junge afrikanische Sänger und Tänzer, die mit ihren fröhlichen Gesängen und Tänzen und ihren bunten Kostümen die Lebenslust und – freude ihres Kontinentes versprühten und auf das Publikum übertrugen und damit so ansteckend auf die Besucher wirkten, dass auch die nicht nur freudig mitklatschten, sondern auch begeistert hüpften und sprangen. Vor allem die Musik war es, die beim Festival alle Entfernungen und Sprachbarrieren überwand und das Event zu einem großartigen Treffpunkt und Miteinander von jung und alt, groß und klein, weiß und schwarz werden ließ.

Die dritte Auflage des Afrika-Festivals in der Bad Neustädter Pfarrei Mariä Himmelfahrt wurde damit zu einem fröhlichen Miteinander von Menschen, bei weitem nicht nur  aus Afrika und Deutschland, sondern tatsächlich aus aller Herren Länder. Ein buntes, ausgelassenes, friedliches sorgenfreies Treffen zahlreicher Kulturen.

„Abana Baseka“ – lachende Kinder sind für Pfarrer Dr. Andreas Krefft und seine vielen Mitstreiter der Antrieb, sich für die armen Menschen im äquatorialafrikanischen Ruanda einzusetzen, dort mitzuhelfen, Schulen, Kindergärten, Sportplätze zu bauen, jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen und die Landwirtschaft zu fördern. Standen bisher die Hilfsprojekte in Gahunga, Remera oder Kibeho, also in Ruanda, im Mittelpunkt der Veranstaltungen, so rückte heuer ein Hilferuf aus dem benachbarten Burundi in den Fokus. Um den Menschen dort zu helfen, wurde mit „Wasser für Burundi“ ein  neues Hilfsprojekt von Dr. Krefft in die Welt gerufen. Bei Musongati in Burundi soll ein 80 Meter tiefer Brunnen gebohrt werden. Außerdem werden solarbetriebene Pumpen installiert, um u.a. eine Schule mit 1.200 Schüler mit dem Lebenselixier „Trinkwasser“ zu versorgen. Natürlich öffneten auch für dieses Projekt die Besucher an beiden „Festival-Tagen“ ihre Herzen und Portemonnaies ganz weit, um die Not dort zu lindern. Ein abwechslungsreiches Programm machte den Abstecher auf den zum „Festival-Gelände“ umfunktionierten Platz an der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ zu einem lohnenden Erlebnis. Strahlten schon die Mädchen und Jungen der beiden Bad Neustädter Kindergärten St. Konrad und Mariä Himmelfahrt bei ihren Auftritten um die Wette, so legten Patrick Niyigena und die jungen Frauen und Männer der Gruppe „Amariza“ (= „Schöne Frauen“) noch eine Schippe obendrauf. Angetrieben von einem wahren Trommel-Staccato wirbelten die Akteure über die Bühne, dass einem Angst und Bange um deren Stabilität wurde. Es machte der Gruppe einen Riesenspaß, ihre folkloristischen Tänze aufzuführen. Fasziniert und voller Bewunderung verfolgten die Besucher das tänzerische Buhlen der Männer um die Auserwählte oder auch die Demonstration der männlichen Wettstreite. Bei diesen ausdrucksstarken Tänzen fühlten sich auch die ältesten Besucher des Festes, die Bewohner der Villschen Stiftung von nebenan, plötzlich wieder jung. Kein Wunder, dass auch bei ihnen der afrikanische Rhythmus ins Blut überging und munter die Beine nach vorne geworfen wurden. Begleitet wurden die afrikanischen Studenten, die vorwiegend aus Polen nach Bad Neustadt gekommen waren, vom singenden Priester Jean-Francois, der aber liebevoll „Johann-Franz“ genannt wurde und der für viel Schwung sorgte. Dass auch in Bad Neustadt Musik und Bewegung kein Fremdwort sind, stellten die Zumba-Kinder und -Erwachsene nachhaltig bei ihren Auftritten eindrucksvoll unter Beweis. Angesichts der hohen Temperaturen kamen alle Akteure mächtig ins Schwitzen, was aber leicht zu verkraften war. Ein Bücherflohmarkt, die zum Kauf angebotenen Handarbeiten des „Mittwochclubs“, Artikel aus dem „Eine-Welt-Laden“ , Kunstgegenstände aus Ruanda, tolle Angebote der Spiel- und Bastelwiese bzw. der Kreativwerkstatt rundeten das bunte Allerlei des miteinander verbundenen Pfarr- und Afrikafestes ab. Wer wollte, konnte im Rahmen des Pfarrfestes auch einmal den Turm der Stadtpfarrkirche erklimmen und von dort aus einen faszinierenden Rundblick über die Stadt genießen. Knurrende Mägen wie kulinarische Genießer kamen an den Essensständen der vielen fleißigen Helfer auf ihre Kosten. Neben den üblichen fränkischen Grillspezialitäten wurden auch scharfe afrikanische Bohneneintöpfe und leckere Bananenpfannkuchen angeboten.

Text: Klaus-Dieter Hahn