Weihnachtspost an alle Freunde und Unterstützer von Abana Baseka

Weihnachtspost an alle Freunde und Unterstützer von Abana Baseka

Liebe Afrikafreunde,

mit großen Schritten geht es auf Weihnachten zu in einer Zeit, in der alles so ganz anders ist: kein Weihnachtsmarkt, keine fröhliche Geselligkeit mit Freunden oder Kollegen am Glühweinstand, keine Nikolausfeier im Sportverein, Advents- und Weihnachtslieder-Singen in Schule und Kirche verboten, Menschen in Quarantäne aus Vorsicht oder weil sie sich infiziert haben, das Klinik- und Altenheimpersonal am Limit ihrer Kräfte, Einsamkeit aufgrund von Besuchsbeschränkungen und und und… Dazu fallen in vielen Familien in diesem Jahr die Geschenke weniger großzügig aus, weil Eltern massive finanzielle Einbußen haben oder sogar um ihren Arbeitsplatz bangen müssen.

Wie soll man da Weihnachten feiern?

Zum Glück leuchten in den Straßen unserer Städte wenigstens noch die Lichterketten, die Schaufenster sind weihnachtlich geschmückt und auf dem Dorfplatz vermittelt zumindest der Christbaum ein kleines bisschen den Eindruck einer heilen Welt.

Aber – angesichts der Probleme in anderen Ländern, die neben der Coronapandemie auch noch mit Hunger, Gewalt und Naturkatastrophen zu kämpfen haben, die medi-zinisch längst nicht so gut versorgt sind wie wir – jammern wir da manchmal nicht auf recht hohem Niveau?

In diesem Zusammenhang hat mich eine Textstelle im Buch von Pater Matthias Jaworski besonders berührt und nachdenklich gemacht. Er lebt seit vielen Jahren in den kleinen ostafrikanischen Ländern Ruanda und Burundi, die vom Völkermord so heftig gebeutelt wurden. In seinem Buch widmet er ein Kapitel den Pygmäen, den Ärmsten des Landes, die darunter leiden, dass man sie aus ihrem natürlichen Lebensraum, dem Wald, vertrieben hat. Viele von ihnen leben noch in solch einfachen Grashütten.

Teilnehmer unserer Reise konnten sich davon ein Bild machen und waren erschüttert. Andererseits aber haben sie auch die Freude und Dankbarkeit der Familien erfahren, die durch die Unterstützung von Abana Baseka bereits ein festes Dach über dem Kopf haben.

Der Pater beschreibt in eindrucksvoller Weise, was sich die Familien dieses armen Volksstammes unter einer „Weihnachtskrippe“ vorstellen:

Für die Pygmäen ist die Weihnachtskrippe in der einfachsten Bethlehem-Form bereits ein Luxus, nach dem sie geduldig streben. Wie in einer Krippe zu leben, ist für sie nicht so sehr eine Demütigung als vielmehr ein Zeichen des sozialen Aufstiegs. Die Weihnachtskrippe weckt die Träume vieler Pygmäenfamilien. Frisches Stroh wäre doch bequemer als festgestampfter Schlamm. Die nächtliche Atemluft der Tiere über einem schlafenden Baby würde es in kalten Nächten wärmen und es ein wenig vor dem eisigen Wind schützen, der unter dem Strohdach wirbelt. Der Geruch von Mist im Haus würde eine Aura von finanziellem Wohlstand erzeugen. Denn wo man den Mist spürt, da spürt man auch Geld“… „Das ist die Weihnachtskrippe, von der die Pygmäenfamilie träumt. Im Glauben an die Geburt Jesu sieht sie in ihm eine Chance für ein bisschen Stroh auf der Erde, Wärme von einer Ziege und eine Chance für ein besseres Leben.“

Hier haben viele von Ihnen, liebe Freunde von Abana Baseka, mit offenem Herzen und einer großzügigen Spende mitgeholfen, dass in Burundi inzwischen schon für eine ganze Reihe Familien der Traum von einer warmen Weihnachtskrippe wahr wurde.

Aber auch Ihre Zuwendungen zu ganz verschiedenen anderen Zwecken sowie die zahlreichen, oft schon jahrelangen Patenschaften haben bereits vielen Menschen in Ruanda und Burundi die Chance auf ein besseres Leben ermöglicht.

So war ein ganz wesentliches Projekt im vergangenen Jahr Ihre Hilfe für die Notleidenden infolge der weltweiten Corona-Pandemie, worunter ja bekanntermaßen die Ärmsten am allermeisten leiden.

Wie schön, dass auch hier die Hilfsbereitschaft „Flügel“ bekommen hat und nicht nur hier bei uns im Lande geblieben ist. Mit Ihren Zuwendungen haben Sie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, gegen Hunger, mangelnde Hygiene und unzureichende medizinische Versorgung anzukämpfen.

Diese Bilder sprechen für sich. Mit ihnen bedanken sich die Patres im Namen der Menschen vor Ort für der Menschen vor Ort für Ihre Unterstützung.

Man zerstört die Dunkelheit nicht, indem man gegen sie ankämpft, sondern indem man ein Licht anzündet, das sie erhellt.“

In diesem Sinne haben Sie, liebe Freunde, auch im vergangenen Jahr wieder gehandelt. Dafür darf auch ich Ihnen mein aufrichtiges Vergelt‘s Gott ausdrücken.

Trotz aller momentanen Widrigkeiten, wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben in dankbarer Verbundenheit ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr 2021. Seien Sie behütet.

Ihr Pfr. Andreas Krefft