Frauen in Ruanda

Die Situation der Frauen in Ruanda ist nicht einfach.

  • Es herrscht noch immer das Patriarchat
  • Die Emanzipation der Frau kam in Ruanda erst nach dem Völkermord von 1994 ganz langsam ins Rollen.
  • Während des Krieges waren Frauen „Freiwild“, Vergewaltigungen und körperliche Verletzungen von Frauen waren an der Tagesordnung. Die seelischen Wunden sind auch 22 Jahre später noch nicht verheilt, traumatisierte Frauen und Familien benötigen Hilfe und Unterstützung.

In den Familienstrukturen sind die Folgen des Genozid noch spürbar.

  • Es gibt in Ruanda 800.000 Halb- beziehungsweise Vollwaisen, diese Kinderhaushalte führt meist das älteste Mädchen.
  • Viele rutschen in die Prostitution, um Geld für die Familie zu verdienen. Damit setzen sie sich der Gefahr der Ansteckung mit HIV-Viren aus und sie können schwanger werden. Die Armutsspirale setzt sich dann in der nächsten Generation fort.
  • Wird ein junges unverheiratetes Mädchen schwanger, ist das für eine ruandische Familie ein großes Unglück.
  • Oft wird die Schwangere von ihrer Familie verstoßen und muss ihr Kind allein groß ziehen. In machen Fällen ist dann die Prostitution der einzige Ausweg, um das Kind ernähren zu können.

Frauen sind in Ruanda noch immer rechtlos. Zwar steht die Gleichstellung von Mann und Frau in der Verfassung, doch die Realität ist eine andere.

  • Keine bis wenig Schulbildung, keine Berufsausbildung, dafür sexuelle Gewalt in der Familie und die Frauen haben sich um den Haushalt sowie die Kinder zu kümmern.
  • Alleinerziehende Frauen haben keinen Anspruch auf Unterstützung. Die ledigen oder verwitweten Frauen stehen völlig allein da. Schulbildung für ihr Kind können sie sich schlichtweg nicht leisten. Doch gerade Schulbildung ist für eine bessere Zukunft notwendig, ist die Basis, um eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren zu können.