Wie alles begann und was bisher geschah

Anfang des Jahres 2012 wurde Pfr. Dr. Andreas Krefft durch Freunde bei Radio Vatikan auf die Situation in Ruanda aufmerksam gemacht. Fast 20 Jahre nach dem Völkermord von 1994 zählt Ruanda zu den ärmsten Ländern Afrikas. Es fehlt an allem. Die Infrastruktur ist zerstört, es gibt kaum Schulen, keine medizinische Versorgung, …

Am 28. Dezember 2012 wurde die erste große Spende von einer Privatperson aus der Rhön an das Karmeliten-Kloster in Gahunga/Ruanda überwiesen. Eine neue fünfklassige Grundschule sollte davon gebaut werden.

Im März 2013 wurde mit Hilfe von Arbeitskräften aus dem Dorf mit dem Bau der Schule begonnen.

Im März 2014 weihte der zuständige Bischof die neue Schule.

Im August 2014 unternahm Pfarrer Krefft die erste Reise nach Ruanda. Das Fazit seiner Reise war: Überall herrscht eine unbeschreibliche Armut. An der neuen Schule fehlt ein Sanitärgebäude. Viele Kinder können die Schule nicht besuchen, da die Eltern nicht in der Lage sind, das Schulgeld zu bezahlen. So entwickelte sich der Gedanke: Es müssen Paten für diese Kinder gefunden werden.

Im Februar 2015 unternimmt Pfarrer Krefft die zweite Reise nach Ruanda. Die ersten Patenkinder und ihre Eltern konnten begrüßt werden. Es gab viele „lachende Kinder“ bei der Übergabe der Patengeschenke. Das Projekt Abana Baseka – Lachende Kinder wurde aus der Taufe gehoben.

Für das Sanitärgebäude konnte der Grundstein gelegt werden.

Viele Hilferufe erreichten Pfarrer Krefft auf seiner Reise: Auch Jugendliche brauchen Hilfe. Viele Ungelernte würden gerne eine Lehre absolvieren, können jedoch das Lehrgeld nicht bezahlen. Auch sie könnten durch Paten Hilfe bekommen. Eine Schulküche müsste gebaut werden, um den Schulkindern eine Schulspeisung zu ermöglichen. Dazu ist zudem ein Speisesaal erforderlich. Die Einrichtung einer Schreiner-Werkstatt wäre hilfreich zum Eigenbau der Schulmöbel. Eine Kreditvergabe für Existenzgründungen könnte ein Anreiz für Erwachsene sein. Die Anlage eines Schulgartens zum Anbau der Naturalien für die Schulküche wäre hilfreich. Auch aus einem anderen Kloster kam ein Hilferuf. Viele alleinerziehende Mütter können sich und ihr Kind nicht ernähren, weil sie nicht zur Arbeit gehen können. Auch hier bot sich eine Patenschaft an.

Mit vielen neuen Ideen kam Pfarrer Krefft in die Rhön zurück.

Anfang des Jahres 2016 folgte die dritte Reise nach Ruanda, diesmal mit einer Reisegruppe. In diesem Jahr wurde das Sanitärgebäude fertig gestellt. Für die Schulküche hatte sich ein Sponsor aus der Rhön gefunden und auch der Speisesaal war fertig. Für den Kauf eines Gartengrundstückes konnte ein erheblicher Zuschuss an die Patres übergeben werden. Die Zahl der übernommenen Patenschaften sowohl für Kinder, ungelernte Erwachsene, als auch für alleinerziehende Mütter hat Fahrt aufgenommen. 164 Kinder und 35 Erwachsene haben einen Paten. 7 alleinerziehende Mütter sind unendlich dankbar für die Hilfe aus Deutschland. In Remera wurde mit dem Bau eines Therapiezentrums für traumatisierte Menschen begonnen.

Eine weitere Reise fand mit einer Reisegruppe im September 2017 statt. Die interessierten Mitreisenden bilanzierten am Ende, dass in Gahunga, Kigali, Remera und Kibeho durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Patres in den vier Klöstern Großartiges geleistet wurde. Die Patres zeigten sich dankbar für die unkonventionelle Unterstützung und Hilfe für sehr viele arme Menschen. Oft müsse spontan geholfen werden. Und dies sei nur durch Abana Baseka möglich geworden.

So konnte ein desolates, altes Schulgebäude saniert werden. Dem schwerstbehinderten Dorisi konnte durch Übernahme einer Patenschaft geholfen werden. Behinderte Menschen haben in Ruanda kaum eine Überlebenschance. Der einzigen Blindenschule in Ruanda wurde ebenfalls Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Einen unglaublichen Erfolg konnte der Aufruf zu Spenden für einen Kindertag in Ruanda verbuchen. Insgesamt 3600 Kinder konnten an diesem Schnuppertag in einer Schule teilnehmen.

Auch im Sommer 2018 machte sich eine Reisegruppe unter der Leitung von Pfr. Andreas Krefft auf den Weg nach Ruanda. In Gahungs wurde der Bau einer achtklassigen, zweigeschossigen Mittelschule begonnen. Gemeinsam vollzogen Pfr. Krefft, Regina Rinke (Bad Neustadt), hochrangige Ordensgemeinschafts-Vertreter und Verantwortliche aus Ruanda die feierliche Grundsteinlegung sowie die Unterzeichnung des Bauvertrages für das 110 Mio. ruandische Francs teure Projekt. Außerdem wurden zwei Grundstücke unweit des Schulgeländes besichtigt, die dank einer großzügigen Spende für ca. 9.000 € erworben werden konnten und auf denen ein Kindergarten entstehen soll, sobald die Finanzierung gesichert ist. Da Fußball auch in Ruanda sehr beliebt und Sportart Nummer eins ist, sollen die Kinder von Gahunga endlich auch ein Sportgelände erhalten. Auch in diesem Jahr fand wieder ein Kindertag statt, an dem zahlreiche Kinder teilnahmen.

Im Jahr 2019 wurden weitere Projekte gestartet.

Bäume für das Klima

In Ruanda und Burundi werden Bäume gepflanzt und zwar ausschließlich Obstbäume. Die Flächen dafür stehen im Eigentum von kirchlichen Einrichtungen.

Mit der Umsetzung eines solchen Vorhabens könnten gleich mehrere Ziele erreicht werden:

  1. Verbesserung des Klimas
  2. Auf Anleitung hin kann mit den Früchten Vieles produziert werden, zur Selbstversorgung und teilweise auch zur Vermarktung: Säfte, Marmeladen, Obstmus, Backwaren, Einkochen und Haltbarmachen von Früchten.
  3. Obstbäume ziehen Bienen an. Imker sorgen für Honig.
  4. Was dabei einen wunderbaren Nebeneffekt bringt: eine ganze Reihe von Arbeitsplätzen wird geschaffen, schon beim Pflanzen, Pflegen und Ernten, aber vor allem danach bei der Verarbeitung der Früchte.
  5. Wieder ein ganz gezieltes Projekt der HILFE zur SELBSTHILFE.

Wasser für Burundi

Im Ort Musongati leben 30000 Menschen, aber es gab weder Elektrizität noch Wasser

  • kein Wasser in öffentlichen Toiletten
  • kein Wasser in Schulen mit 1000 Kindern
  • kein Wasser während regelmäßigen, monatelangen Trockenperioden
  • kein Wasser aus veralteten und undichten Zisternen

Keine Toiletten, keine Hygiene, gesundheitliche Probleme sind vorprogrammiert! Doch eine Lösung, konnte gefunden werden – in 80 Metern Tiefe. Für das Wasser musste ein Brunnen mit einem System von Pumpen, Tanks und Solarenergie in Musongati gebaut werden.

Anfang Februar 2020 wurde der Brunnen unter Anwesenheit einer Reisegruppe aus Deutschland in Betrieb genommen.

Im August 2019 war wiederum eine Reisegruppe zu Besuch in Ruanda. Ein ganz besonders emotionales Erlebnis war der Besuch bei Lambert Gahmanyi. Lambert, der eine schlimme Kindheit hinter sich hat, bekam eine Mühle zur Verfügung gestellt. Sie wurde eingeweiht und zum allerersten Mal mit Sorghum in Betrieb genommen. Wieder ein Beispiel für eines der beiden Leitmotive Hilfe zur Selbsthilfe, denn Lambert stellt seine Mühle auch als Praktikumsbetrieb zur Verfügung. Im Juli und August fand bereits der 6. Afrikanische Kindertag statt. Den Kindern, die noch keine Schule besuchen, soll hier „Lust auf Schule“ vermittelt werden. Zum anderen soll den Eltern Mut gemacht werden, für ihre Kinder das Recht auf Bildung einzufordern und ihnen so Mut und Hoffnung für eine bessere Zukunft zu geben und ihnen deutlich zu machen: Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg – das zweite Leitmotive von Abana Baseka. Der Bau der Mittelschule schreitet voran.

Häuser für Burundi

In Burundi lebt ebenso wie in Ruanda der besonders arme und mittellose Volksstamm der Twa. Mit der finanziellen Unterstützung von Abana Baseka wurden jetzt Häuser in Burundi gebaut. Begleitet und unterstützt werden die Einheimischen dort vom gleichen Karmelitenorden, der auch in Gahunga (Ruanda) den Menschen hilfreich zur Seite steht.

Auch bei diesem Projekt gilt ein Grundsatz von Abana Baseka – „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Familien, die einen Hausbau finanziert bekommen, müssen folgende Eigenleistungen erbringen: Grundstück planieren, Bausteine selbst herstellen und beim Hausbau helfen. Außerdem pflanzen sie fünf Bäume und pflegen diese. Integriert in den Bezug des neuen Hauses ist eine Krankenversicherung und die Pflicht zum Schulbesuch.

Im Jahr 2019 wurden 78 Häuser gebaut, 2020 waren es 58. Im Oktober 2021 wurden im Dorf Cani/Burundi 55 neu erbaute Häuser an die Familien übergeben. Auch im Oktober 2022 entstand ein neues Dorf, das den Namen Abana Baseka trägt. Seit Beginn des Projekts „Häuser für Burundi“ ist es so gelungen, ca. 1000 Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.

Anfang des Jahres 2020 fand coronabedingt die vorerst letzte Reise nach Ruanda und zum ersten Mal auch nach Burundi statt. Die neue zweistöckige Mittelschule mit acht Klassen wurde fertiggestellt. Der zuständige Bischof weihte die Schule in einer bewegenden Feier ein.

Auch in Ruanda beeinträchtigt ab März 2020 das Coronavirus das Leben der Bevölkerung. Es herrschen strikte Ausgangsbeschränkungen und die Menschen durften nicht zum Arbeiten auf die Felder oder zur Arbeit. Besonders hart trifft dies die Ärmsten der Armen – den Stamm der Twa. Viele hungern! Durch die finanzielle Unterstützung von Abana Baseka konnten Lebensmittel und die nötigsten Hygieneartikel gekauft und an die Bevölkerung verteilt werden.

In Burundi startete 2021 ein besonderes „Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramm“ für junge Erwachsene in den geistlichen Zentren der Karmeliten in Burundi. Viele junge, hoch motivierte Menschen trafen sich dort unter professioneller Anleitung. In verschiedenen Workshops, Vorträgen und Gesprächsrunden wurden sie geschult. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, sich zunächst mit sich selbst auseinanderzusetzen, eigene Stärken zu erkennen und sie weiterzuentwickeln und neue Visionen aufzubauen. Die Teilnehmer können dann als Multiplikatoren tätig sein und ihre neu erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse an andere weitergeben.

In Burundi gibt es schon seit einiger Zeit das „Projekt Leadership“. Junge Menschen setzen sich für Jugendliche ein. Sie holen diese von der Straße – weg von Gewalt, Diebstahl und Drogen – und ermutigen sie in verschiedenen Projekten (Chor, Musikband, Fußball, andere Sportaktivitäten…) ihre Talente zu entdecken.

In den vergangenen Jahren wurde auch sofortige Nothilfe nach mehreren Unwettern geleistet. So zerstörte z.B. Ende April 2021 ein verheerendes Unwetter Straßen, Brücken und mehr als 50 Häuser in Gahunga. Die Fluten schwemmten die Ernte, Lebensmittel, Kleidung, Schulsachen und auch tote Haustiere davon. Die Menschen, die durch die Pandemie schon große Not erleiden, mussten mit einem erneuten Schicksalsschlag fertig werden. Durch die Spenden von Abana-Baseka konnte vielen Familien mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln geholfen werden.

Schule in Burundi

2021 übernahmen die Karmeliten mit Unterstützung von Abana Baseka den Weiterbau einer Schule in Musongati/Burundi. Die Regierung dort hatte den Bau 2015 nach zwei Jahren aus politischen Gründen eingestellt. Es sollen zunächst vier Klassenzimmer für jeweils 50 Kinder fertiggestellt werden, im Anschluss dann nochmals vier Klassenzimmer für jeweils 50 Kinder.

Patenschaften

Seit Beginn des Projekts im Jahr 2012 wurden und werden ca.230 Kinder und Jugendliche, ca 50 junge Erwachsene in Ausbildung und 15 alleinerziehende Mütter von Paten regelmäßig finanziell unterstützt. Besonders zu erwähnen sind jedoch die mittlerweile über 1000 Kinder in Burundi, denen im Zuge der neu gebauten Häuser ein Schulbesuch ermöglicht wird.