Afrikareise 2024 – Besuch historischer Stätten

Afrikareise 2024 – Besuch historischer Stätten

Buta – Brüder auf Leben und Tod

Das Jahr 1993 war in Burundi das Ausbruchsjahr eines fünfzehnjährigen Bürgerkrieges. Das Land befand sich wieder in einem Amoklauf. Burundi stand in Flammen. Ein Priesterseminar liegt in Buta in der Diözese Bururi im Süden von Burundi – gelegen zwischen malerischen Hügeln in einer sehr armen Region mit kargen Feldern. Es ist ein Weideland für die örtlichen Hirten.

Der Rektor des Seminars, Zacharias Bukuru, verstand, dass er an seiner Schule ein Problem hat. Angesichts der politischen Situation begannen die Jungen sich zu spalten, zu streiten, sich ethnisch zu unterscheiden. Deshalb beschloss Pater Zacharias, die Jungen zu einer Einheit zu formen. Er lehrte sie den Frieden zu leben und in der Einheit zu wachsen. Er klärte sie über die die Gefahren und den einzigen Ausweg – Versöhnung – auf. Die Jahre vergingen und die Seminarbrüder wuchsen im Geist der Einheit auf.

Am 30. April 1997 stürmten Rebellen das Priesterseminar.

Sie befahlen den jungen Männern, sich nach Volksgruppen getrennt aufzustellen. Diese weigerten sich jedoch. Sie wollten lieber gemeinsam sterben als einzelne ihrer Freunde auszuliefern. Die Reaktion der Rebellen war ein fürchterliches Blutbad unter den Seminaristen. 40 von ihnen starben.

Sie werden heute als Märtyrer verehrt und sind für Burundi nach dem langen, grausamen Bürgerkrieg (1993-2005) ein Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung. Tausende von Menschen pilgern jedes Jahr zu den Gräbern der jungen Männer.

Video: Märtyrer der Brüderlichkeit Buta – Burundi

Gishora – Drum sanctuary

In der Geschichte Burundis sind die Trommeln ein wichtiger Teil des Erbes. Während der Monarchie symbolisierten sie die Macht des Königs. Die Trommeln werden von Generation zu Generation weitergegeben.

1908 floh der König nach einem Militärputsch nach Gishora. Dort versteckte ihn ein Bauer. Dieser erhielt als Dank zwei Kühe namens Ruteme und Muringwa. Die Kühe wurden geschlachtet, das Fleisch verteilt und aus der Haut entstanden die heiligen Trommeln, die noch immer in Gishora liegen.

Auf den Trommeln heute befindet sich die Flagge Burundis. Sie ist grün und rot und in der Mitte befinden sich drei Sterne. Diese stehen für die drei Volksgruppen der Twas, Tutsis und Hutus. Männer aus allen drei Volksgruppen schlagen in Gishora die Trommeln. Sie wollen damit Geschichten erzählen, u.a. auch eine Geschichte der Versöhnung.